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Teamevents

Beim Teamevent werden aus Kolleg:innen Lebensmittelretter:innen. Dabei sind – wie im Berufsleben – Kreativität, Teamarbeit und Kommunikation gefragt. Und natürlich macht das auch Spaß! Der wertschätzende Umgang mit Lebensmitteln und die gegenseitige Wertschätzung im Team stehen dabei im Vordergrund. Gut fürs Klima, gut fürs Betriebsklima!

Workshops

In der Schule, während der Projektwoche, im Museum oder auf einer Wiese – so unterschiedlich die Orte und Anlässe, so verschieden sind die Workshops aufgebaut. Individuell auf euch und eure Fragen zugeschnitten. Die Befähigung zur Selbstwirksamkeit steht im Mittelpunkt. Deshalb bildet das gemeinsame Planen, Zubereiten und Essen von geretteten Lebensmitteln das Highlight eines jeden Workshops.

Allgemein

Von Anfang an wollten wir es genau wissen: Was steckt eigentlich hinter 18 Millionen Tonnen verschwendeter Lebensmittel pro Jahr in Deutschland? Wo genau gehen diese Lebensmittel verloren? Wieviele Ressourcen werden mitverschwendet? Und was bedeuten diese Zahlen eigentlich für unsere Gesundheit und das Klima? Also haben wir in den letzten Jahren nicht „nur“ Lebensmittel gerettet – sondern vor allem viel gelernt.

Dieses Wissen wollen wir hier gerne mit euch teilen. Da ein Großteil der Lebensmittel zu Hause im Müll landet, haben wir es bis zu einem bestimmten Punkt selbst in der Hand, Lebensmittel vor der Tonne zu bewahren. Neben einem grundlegenden Verständnis für Lagerung und Haltbarkeit sind es vor allem verschiedenste Rezeptideen, die das Retten von Lebensmitteln richtig lecker machen. Viel Spaß beim Lesen, Hören und Kochen!

Tag 24 Dresden – 17. 10. 2020

Von Caroline Staude

Dresden – Auf dem Lingnermarkt in Dresden gab es Freitag Essen aus Müll! Wobei, so richtiger Abfall waren die Zutaten in der mobilen Küche „Tonnja“ eigentlich nicht. Denn die Macher nutzten dafür zum Beispiel Möhrengrün und Kartoffelschalen, die sie von anderen Standbetreibern bekommen hatten.

Stefanie Nünchert (36) schneidet Äpfel und Birnen für Kompott - alles aus Waren, die wegen kleiner Druckstellen nicht mehr verkauft werden und sonst in der Tonne landen würden.
Stefanie Nünchert (36) schneidet Äpfel und Birnen für Kompott – alles aus Waren, die wegen kleiner Druckstellen nicht mehr verkauft werden und sonst in der Tonne landen würden.  © Eric Münch

„Diese Reste würden sonst in der Tonne landen“, sagt Stefanie Nünchert (36) vom Projekt „Zur Tonne“. Sie und ihre Mitstreiterinnen haben den Marktstand organisiert, die Marktgilde hat sich dafür eingesetzt, dass sie auf dem Lingnermarkt dabei sein können. 

„Wir wollen die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren und dazu beitragen, dass die Wertschätzung von Lebensmitteln steigt.“ Denn in Deutschland werden pro Sekunde 313 kg Lebensmittel weggeworfen, ein großer Teil davon in privaten Haushalten. „Dabei ließe sich das gerade hier gut vermeiden, man muss nur wissen, dass man eben auch aus Kohlrabiblättern etwas Essbares zaubern kann.“ Ob Gemüsebrühe oder leckeres Pesto – mit dem vermeintlichen Abfall lässt sich noch viel anfangen. Antje Bajer (53) und ihre Mutter Gisela (80) verkosteten das Mohrengrün-Pesto. 

„Es werden meist nur große Abpackungen von Lebensmitteln verkauft, für kleinere Haushalte ist das schwierig. Da landet dann oft etwas im Müll, was nicht verbraucht werden kann.“ Von der Aktion „Zur Tonne“ sind sie begeistert. Gefördert wird das Projekt aktuell noch durch die Stadt.

Quelle: https://www.tag24.de/dresden/genial-lecker-sie-machen-aus-abfall-essen-zur-tonne-tonnja-lingnermarkt-1687899

Leibniz Magazin – 25. 08. 2020

Von Doreen Reinhard


Neustadt – In Dresden erprobt ein Projekt, wie urbanes Leben nachhaltig gestaltet werden kann. Hilft es auch, die Menschen der Stadt zu versöhnen?

Foto von Lena Giovanazzi

Wie bewegt man Menschen dazu, etwas Neues auszuprobieren? Türen sind dabei hinderlich, hat Stefanie Nünchert festgestellt. Wer in unbekanntes Terrain eintreten soll, zögert vielleicht. Es ist besser, wenn man draußen unterwegs ist, so kommt man schneller in Kontakt, sagt sie. Die Idee gibt
es schon länger. Nun, während der Corona-Pandemie, erweist sich das Kochen unter freiem Himmel außerdem als praktisch, um das Infektionsrisiko zu senken. An diesem Sonntagnachmittag im Juli haben Nünchert und ihre Kollegen ihr Tonnen-Restaurant direkt auf der Oschatzer Straße in Dresden-Pieschen aufgebaut. Das Restaurant-Logo ist eine
gezeichnete Mülltonne, denn die Zutaten sind Reste, die eigentlich für den Abfall bestimmt waren. Auf dem Fußweg warten hübsch gedeckte Tische. Daneben steht Tonnja, eine Küche, die auf ein Fahrrad montiert ist. Das Angebot ist üppig. Es gibt Erdbeermilch und Waffeln, Orangen-Fenchel Salat, Gemüsesuppe und würzige Brotaufstriche. Alles vegan und aus Second-Hand-Lebensmitteln zubereitet. Statt Bezahlung wird um Spenden gebeten.
Die Tische sind an diesem Nachmittag schnell besetzt. Einige kennen das Tonnen-Mobil schon länger und sind extra vorbeigekommen, um mal wieder vom Team bekocht zu werden. Andere Gäste wohnen im Viertel, ihnen ist das Gewusel auf der Straße aufgefallen. Sie sind neugierig, was
hier passiert. Zwei 13-jährige Jungen stellen sich für Nachschlag an. Von ihnen hört man den überraschenden Satz: Wir lieben Gemüse!

Dass die Speisen vegan sind, schreibt Stefanie Nünchert nicht extra ans Buffett. Die Gäste sollen kosten und selbst herausfinden, auch über den Hintergrund der Küche. Die meisten Zutaten stammen von der Dresdner Tafel, dort werden überschüssige Waren von Supermärkten gesammelt
und verteilt. Flyer auf den Tischen klären auf. Resteessen soll das sein? Darüber staunen etliche Besucher. Wenn man selbst übrig gebliebene Lebensmittel im Kühlschrank hat, sieht es beim Kochen nie so appetitlich aus, sagt eine ältere Frau. Sie plauscht mit einem Mann an ihrem Tisch.
Beide wohnen in der Nachbarschaft, aber kennen sich eigentlich nicht. Er hat gefragt, ob er sich zu ihr setzen kann. Wenn man zuhause allein isst, schmeckt es nicht so gut, sagt er. Das Angebot des Tonnen-Mobils soll ein kulinarisches Highlight sein. Außerdem ist es ein Vehikel, um Themen in
den Fokus zu rücken. Zum festen Restaurant-Team gehören Stefanie Nünchert und zwei Mitarbeiterinnen, außerdem einige Helfer. Sie retten Lebensmittel vor dem Müll und machen so auf deren Verschwendung aufmerksam machen. Außerdem wollen wir Essen als gemeinsames Ritual
stärken, sagt Stefanie Nünchert. Die 36-Jährige hat früher in anderen Bereichen gearbeitet, als Betriebswirtin und Schneiderin. Auch leidenschaftliche Köchin ist sie schon lange. Sie begann zunächst, privat Lebensmittel beim Containern zu retten und Rezepte auszuprobieren.
Nachhaltigkeit, ein achtsamer Umgang mit der Natur, ist ihr wichtig. Irgendwann entstand die Idee, nicht nur allein etwas zu tun, sondern das Ganze größer anzugehen und ein Restaurant zu eröffnen. Unterstützung hat Stefanie Nünchert bei der Zukunftsstadt gefunden, wo sie ihr Projekt einreichte und es unter vielen Bewerbungen ausgewählt wurde. Tonnja ist praktische Nachbarschaftsarbeit. Und ein Baustein einer Dresdner Initiative, in der das urbane Zusammenleben von morgen erprobt und erforscht wird.

Auszug….

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Plauener Stadtteilzeitung – Juni 2020

Von Steffen Dietrich

Dresden Plauen – Nachhaltiges solidarisches Essen: Frisch bereitetes Drei-Gänge-Menü in einer Open Air Sommerküche

Foto von Steffen Diedrich

Mit einer „Open Air Sommerküche“ für 30 Gäste auf der Wiese an der Sternwarte „Hoher Stein“ wurde am 20. Juni zu einem frisch bereiteten Drei-Gänge-Menü in einer Open Air Sommerküche einem nachhaltigeren Lebensstil angeregt, bei dem verantwortungsbewusster mit Lebensmitteln umgegangen wird. Ein vor Ort bereitetes Drei-Gänge-Menü machte dabei zum einen auf die Vielfalt der Obstgehölze mit genießbaren Früchten im Stadtgrün wie Felsenbirne oder Sträuchern wie Holunder aufmerksam. Desweiteren wurden Lebensmittelüberschüsse, die noch hygienisch
einwandfrei waren, für die Speisenzubereitung verwendet.


Das Menü bestand aus Wildkräutersalat mit gerösteten, gerettetem Brot mit Wildkräuterpesto, veganen Buletten (Brotletten) mit Wildkräuter-Kartoffelsalat sowie Mini-Pancakes mit Rosen- und Felsenbirnengelee
und essbaren Blüten. Als Getränke gab es Holunder- und Gierschlimonade.
Die Veranstaltung war eine Kooperationsveranstaltung der beiden Zukunftsstadt-Projekte „Essbarer Stadtteil Plauen“ und „Zur Tonne“ in Zusammenarbeit mit dem Café-Projekt „Palais Café“. Das Projekt vor Ort durchzuführen war nicht ganz einfach. Notwendig war zum Beispiel
die Corona-Pandemie bedingte Erstellung und Einhaltung eines Hygienekonzeptes, erläuterte Mitinitiatorin Nadine Scharf. Die Gäste konnten es sich schließlich auf den im Gras freigeschnittenen Sitz ächen, auf selbst mitgebrachten Picknickdecken schmecken lassen. Zudem wurden die Besucher mit einem herrlichen Blick in das Dresdner Elbtal belohnt.

Quelle: https://www.dresdner-stadtteilzeitungen.de/media/2020/06/plauener-zeitung-juni-2020.pdf